Nach 50 Jahren aktiver Dienstzeit, davon 21 Jahre als Wehrleiter in Schönhausen, hängt Karl-Heinz Pick seine Einsatzkleidung an den Haken
Ein letztes Mal zog er am Sonnabend Resümee, auf das er sich wie immer akribisch vorbereitet hatte. Nicht vorbereitet war er auf die vielen herzlichen Überraschungen zum Abschied, die ihn überwältigten.
Mit strammem Schritt stürmt Feuerlöschdirektor Carl Kameyer in die Versammlung. Ihm, der von 1895 bis 1923 als Aufsichtsperson die Feuerwehren kontrollierte, ist zu Ohren gekommen, dass in Schönhausen gerade ein Amtswechsel stattgefunden hat: Karl-Heinz Pick ist mit 65 Jahren von seiner Funktion als Wehrleiter abgetreten und René Köhler zu seinem Nachfolger gewählt worden. Würdige Worte sind zu hören, schmeicheln dem Ausscheidenden, der sein Leben mit Leidenschaft und Disziplin in den Dienst der Feuerwehr gestellt hat. All das, was sich in 50 Jahren so ereignet hat, trägt der Feuerlöschdirektor – in der Uniform steckt der Stendaler Feuerwehrmuseumsleiter Michael Schneider – vor. Und zückt am Ende eine Ehrenurkunde.
Damit beruft er Karl-Heinz Pick zum Ehrenortswehrleiter!
Originelle Helme als Geschenk
Ebenso gerührt wie bei diesem Akt ist er, als er das Geschenk seiner Wehr erhält. Sein Stellvertreter Mario Pultermann holt zunächst den alten Helm mit Rundum-Leuchte aus dem Karton. Schon 20 Jahre alt ist dieser Gaudi-Helm, funktionierte zuletzt nicht mehr. Mario Pultermann hat die Leuchte repariert, sie wird
Karl-Heinz Pick an die vielen Gaudiwettbewerbe erinnern. Einen Ehrenplatz gibt es für den zweiten Helm: Auf dem Flammen-Design sind das Schönhauser Feuerwehr-Wappen, der Trabi und die alte Spritze abgebildet. Er findet Platz inmitten der vielen alten Helme, die Karl-Heinz Pick seit Jahren sammelt.
Und es gab noch mehr Geschenke: Von Bürgermeister Jürgen Mund, der ehrende und dankende Worte nicht nur für den Scheidenden, sondern auch für alle aktiven Kameraden und den Nachwuchs findet: einen Gutschein für einen erholsamen Tag in der Therme Bad Wilsnack. Als Reitvereinsvorsitzender dankt Jürgen Mund auch gleichzeitig für die gute Zusammenarbeit, sichert die Wehr vor allem mit der Jugend doch alljährlich zuverlässig den Parcoursdienst beim Turnier ab. „Es ist so wertvoll, euch zu haben“, sagte er in die Runde. Die Krönung zum Ende der Dienstzeit sei, einen zuverlässigen Nachfolger gefunden zu haben. Deshalb geht der Glückwunsch des Bürgermeisters auch an René Köhler.
Noch einen Wunsch äußert Fred Martens von der Partnerwehr Weitzmühlen bei Verden:
„Bleib der Feuerwehr und unserer Freundschaft treu!“
Seit nunmehr 26 Jahren besteht diese zwischen Schönhausen und Weitzmühlen.
Was man alles schon zusammen erlebt hat, ist auf Fotos
zu sehen, die es als Geschenk gibt.
(Text ASR Volksstimme 03.02.2020)